Tod in der Sauna by Lutz Ullrich

Tod in der Sauna by Lutz Ullrich

Autor:Lutz Ullrich [Ullrich, Lutz]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Roschen Verlag
veröffentlicht: 2015-02-26T16:00:00+00:00


27. Kapitel

„Halten wir also fest, Kira Schäfer und Mike Dümmel waren die Letzten, die am Tatort gesehen worden sind.“ Julia Will schloss zum Zeichen der Beendigung ihres Berichtes den Aktendeckel, schob die Akte von sich weg und lehnte sich – nicht ohne Stolz über ihre Ermittlungsarbeit – zurück.

„Ich danke dir für die tolle Arbeit heute Nachmittag“, ergriff Bohlan das Wort. Er schaute zu Steininger und Steinbrecher, die anerkennend nickten. „Ich weiß das wirklich zu schätzen, was du geleistet hast. Das arme Mädchen war in einem mehr als desolaten Zustand. Dennoch würde ich deine Schlussfolgerung in einem Punkt ergänzen. Schäfer und Dümmel sind die Letzten, von denen wir wissen, dass sie am Tatort gesehen worden sind. Wir können nicht ausschließen, dass noch eine andere Person vor Ort war.“

„Ausschließen können wir das natürlich nicht. Aber wir müssen mit dem weiterarbeiten, was wir wissen.“

Bohlan nickte. „Was ziehen wir jetzt für Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit?“

„Unterstellt, die Aussage von Kira Schäfer entspricht der Wahrheit, dann ist Mike Dümmel der Verdächtige Nummer eins“, wagte sich Steininger hervor.

Bohlan wiegte den Kopf bedächtig hin und her. Will kaute auf ihrem Bleistift.

„So weit würde ich noch nicht gehen“, mischte sich Steinbrecher ein, der die ganze Zeit schweigsam dabeigesessen hatte.

„Er ist aber zumindest die Hauptfährte, die wir nun aufnehmen sollten.“

„Was spricht denn gegen Dümmel als Täter?“, fragte Will.

„Gar nichts. Er war nach jetzigem Kenntnisstand als Letzter am Tatort und er hatte ein Motiv“, sagte Steininger.

„Und er hat kein Alibi“, fügte Bohlan hinzu.

„Haben wir eigentlich mittlerweile konkrete Ergebnisse von der Spurensicherung für den Tatort?“, wollte Will wissen.

„Ja, haben wir, ich habe mir den ganzen Bericht mehrfach durchgelesen. Das Hauptproblem ist, dass der Tatort ein öffentlicher Raum war“, setzte Steinbrecher an. Er zog den Bericht vor sich auf den Tisch und blätterte darin. „Da müssten eigentlich jede Menge Fingerabdrücke und so weiter gefunden werden, was uns nicht wirklich weiterhelfen würde. Merkwürdigerweise wurde aber so gut wie nichts gefunden. Es gab nur vereinzelte Spuren. Aber auch das bringt nicht wirklich viel. Die geringe Anzahl der Spuren spricht dafür, dass da jemand gründlich sauber gemacht hat und zwar nach der Tat. Die noch vorhandenen Spuren sind quasi die Überbleibsel vom Putzen.“

„Moment mal, es wurde nach der Tat geputzt? Wann soll das gewesen sein und weshalb hat dann nicht das Putzpersonal die Leiche gefunden?“, hakte Bohlan nach.

„Ja, das habe ich mich auch schon gefragt und deshalb mit dem Putzpersonal gesprochen. Eine türkischstämmige Frau mittleren Alters. Sie hat eingeräumt, Trainingsraum, Flur und Treppenabgang geputzt zu haben und zwar am Samstagmorgen um fünf Uhr.“

„Und was ist mit Sauna und Entspannungsraum?“

„Habe ich sie auch gefragt. Da sei sie nicht drin gewesen und habe auch nicht geputzt. Das sei zwar eigentlich ihre Aufgabe, sie habe es aber an dem Samstag ausgelassen, weil sie etwas unter Zeitdruck gestanden hätte und außerdem sei die Sauna freitags nicht in Betrieb. Deshalb sei es auch nicht nötig gewesen. Ich habe das überprüft. Die Sauna ist nur montags, mittwochs und am Wochenende offen.“

„So, jetzt also auch noch eine Putzfrau, die sämtliche Spuren am Tatort vernichtet hat.



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